
Warum es so wichtig ist, deiner Kernbotschaft treu zu bleiben – auch wenn Gespräche abschweifen.
In der täglichen Praxis von Coaching-Gesprächen passiert es schnell: Der Coachee erzählt von Herausforderungen, die Themen springen, neue Probleme tauchen auf, Nebenschauplätze entstehen. Als Coach ist Empathie und Flexibilität gefragt – aber genauso wichtig ist es, verbunden zu bleiben mit dem, was dir im Kern wirklich wichtig ist zu vermitteln.
Denn Coaching ist mehr als nur Zuhören. Es ist das Setzen von Impulsen. Und manchmal braucht es den Mut, immer wieder zur einen Sache zurückzukehren.
Was ist deine „eine Sache“?
Vielleicht ist es das Thema Verantwortung übernehmen. Vielleicht geht es dir um Commitment, Selbstwirksamkeit, Vertrauen, Klarheit oder Fokus. Was auch immer es ist – diese „eine Sache“ ist der innere Kompass deines Coachings.
Wenn du deine zentrale Botschaft klar hast, wird sie zum roten Faden in deinen Gesprächen – auch wenn die Inhalte wechseln.
Der Effekt: Tiefe statt Ablenkung
Wenn du in einem Coaching-Gespräch konsequent bei deinem zentralen Anliegen bleibst, erreichst du Tiefe. Du hilfst dem Coachee, nicht nur Symptome zu beschreiben, sondern die darunterliegenden Muster zu erkennen. Du bleibst dran – freundlich, aber klar.
Beispiel:
Ein Coachee spricht über Stress durch fehlende Priorisierung im Team. Du hörst zu, verstehst. Aber du spürst: Hier geht’s eigentlich um Commitment. Also fragst du irgendwann zurück:
„Was würde es für dich bedeuten, klar zu deinem Commitment zu stehen – auch wenn es unbequem ist?“
Du lenkst das Gespräch nicht um – du führst es zurück zum Wesentlichen.
Gespräche dürfen abschweifen – aber du bleibst verbunden
Gespräche sind lebendig. Gedanken gehen in alle Richtungen. Und das ist gut so. Doch deine Aufgabe ist es, immer wieder mit sanfter Konsequenz zurückzuführen:
• „Wenn ich kurz einhaken darf – wie passt das zu deinem ursprünglichen Ziel?“
• „Du hast vorhin etwas Spannendes gesagt über dein Commitment – können wir da nochmal hin?“
• „Was ich höre, ist viel Bewegung außen – aber wie sieht es innen aus?“
Das braucht Präsenz, Klarheit und Vertrauen – aber genau das macht gutes Coaching aus.
Warum das nicht stur, sondern stark ist
Manche Coaches haben Angst, festzuhalten an einer Botschaft wirke zu dogmatisch. Doch das Gegenteil ist der Fall:
Wenn du klar bleibst, gibst du Halt.
Wenn du dich verbindest mit dem, was dir wichtig ist, hilfst du anderen, sich zu verbinden mit dem, was ihnen wichtig ist.
Deine Klarheit wirkt ansteckend.
Coaching ist Haltung, nicht Technik
Was dich als Coach auszeichnet, ist nicht die Zahl deiner Tools, sondern die Klarheit deiner Haltung. Deine „eine Sache“ ist Ausdruck dieser Haltung. Sie ist kein Dogma, sondern ein Leuchtturm. Und in stürmischen Gesprächen hilft es, den Blick nicht zu verlieren.
Fazit: Bleib verbunden. Bleib klar. Bleib du.
Wenn du als Coach weißt, was dir wirklich wichtig ist – dann bleib dabei. Immer wieder. Auch wenn das Gespräch abschweift, auch wenn es unbequem wird. Denn oft entsteht genau dort die tiefste Transformation.
Stay connected to what you care about.
Und hilf deinem Coachee, das auch zu tun.
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